Vampster.com (author: Christian Wögerbauer, rating: -)

Mit Chain-Driven Sunset melden sich die Tschechen von SIX DEGREES OF SEPARATION eindrucksvoll zurück. Das mit Triotus, Tricephalus And Tribadism erklommene Niveau konnten sie halten, beeindrucken mit noch mehr Variantenreichtum, feiner aufeinander abgestimmten Elementen und klingen trotz allem noch unverkennbar nach SIX DEGREES OF SEPARATION. Nicht zuletzt deshalb kann man die Tugenden, die man schon für das Vorgängeralbum geltend machte, auch für das aktuelle Album heranziehen. Ein Reigen an Breaks und Tempowechsel, ein hohes Maß an Abwechslung und ein großartiges Gespür für an den Rhythmus angepasste Melodien, die wie in Diary zum Mitgehen animieren.

Gereift ist das Quartett in Sachen Homogenität. So wird nicht nur einmal ein fließender Übergang von Song zu Song gestaltet. Dadurch klingt das Album – trotz der Genrevielfalt, die sich von Thrash und Melodic Death über Hardcore und Dark Metal erstreckt, – als zusammenhängendes Ganzes. Auch das Spiel mit den Emotionen wurde gestärkt, wie etwa Freezing Misery beweist, wo sich die Textpassagen in die Erinnerung des Hörers einfrieren. Aber auch die emotionale Berg- und Talfahrt im Titelsong, Chain-driven Sunset, macht dies deutlich. Hier lotet Sänger und Bassist Radek Doctor Zabojnik seine gesanglichen Extreme aus. Eine Vorgehensweise, die sich SIX DEGREES OF SEPARATION in Zukunft häufiger zu eigen machen könnten, denn der Kritikpunkt der geringen Abwechslung beim Gesang kann zwar auf dem aktuellen Album abgeschwächt werden – etwa durch die cleanen Gesangspassagen in der mit bluesigen Gitarren-Einsprengseln versehenen Ballade Abscission – doch ist er noch nicht ganz von der Hand zu weisen.

Generell bieten die Tschechen aber Musik vom Feinsten, die es zustande bringt, eingängige Melodien mit einer Vielzahl an Details (wie etwa in Occam´s Razor, wo sich dezent experimentelle Bassspuren und jazzige Schlagzeug-Übungen versteckt halten) zu verbinden.

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