Undergrounded.de (author: Eviloli, rating: 7/10)

Six Degrees of Separation“ bezeichnet eine Theorie, die besagt, dass jeder Mensch über nicht mehr als fünf Bekannte mit einem anderen verbunden ist. Was das mit Metal zu tun hat? Zum einem wird damit theoretisch bewiesen, wie klein die Metalwelt doch ist und eigentlich jeder jeden kennt, zum anderen gibt es da die tschechische Band namens Six Degress of Separation, die mit „The Hike and Other Laments“ schon ihr fünftes Album veröffentlichen.

Nach den ersten Durchläufen fällt es einem ziemlich schwer, dem Stil von Six Degrees of Separation einen Namen zu geben. Man bekommt überwiegend handfesten Heavy Metal serviert, der mit einer ordentlichen Ladung Doom und einer Prise Thrash Metal gewürzt ist. Stellenweise kann man auch noch Spuren anderer Genres erkennen und eins muss man den Tschechen lassen: die Mischung ist bunt, aber nie übertrieben. Nur ab und an hätte ich mir eine klarere Linie gewünscht, ansonsten fügt sich alles gut zusammen.

Bei der Zusammenarbeit der einzelnen Instrumente passt auch alles gut zusammen. Auf dem Fundament von Bass und Drums, können die Gitarren glänzen und ihre Riffs und Melodien legen. Insgesamt bekommt man von Six Degrees of Separation aber eher ehrliche Handarbeit als viele Schnörkel geboten, was aber besser zum Stil der Band passt. Nur vereinzelt gibt es kurze Soli zu hören, sonst ist es eher die Arbeit im Kollektiv, die hier zählt und einen guten Eindruck hinterlässt.

Vollends können mich aber die Tschechen nicht überzeugen, denn mit den Vocals werde ich, auch nach mehrmaligen Hören, nicht warm. Wenn man sich die gesangliche Leistung einzeln betrachtet, gibt es am kratzigen und rauen Klargesang nichts auszusetzen, er passt gut zum Heavy Metal. Doch im gesamten Bandgefüge funktioniert dieser nicht immer hundertprozentig. Das liegt zum einem daran, dass er teilweise sehr leise abgemischt wurde und er im Gesamtsound etwas untergeht. Zum anderen wirkt der Gesang manchmal etwas holprig und sperrig, wodurch der Zugang zu einzelnen Songs etwas erschwert wird.

„The Hike and Other Laments“ ist ein Album, was es einem nich leicht macht, es von Beginn an zu mögen. Wer sich aber die Zeit nimmt und dem Album mehrere Durchgänge gibt, wird mit einem handfesten und soliden Heavy Metal-Album für seine Geduld belohnt. Instrumental macht Six Degrees of Separation soweit alles richtig, doch an den Vocals muss man noch arbeiten, damit diese sich noch mehr in das Gesamtbild einfügen.

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